Besucherlenkung | Clivaz et al. beschreiben Besucherlenkung im Projekt Visiman als «Massnahmen zur Beeinflussung von Besuchern hinsichtlich ihrer räumlichen, zeitlichen und quantitativen Verteilung sowie ihrer Verhaltensweisen mit dem Ziel, negative Auswirkungen auf die Schutzobjekte zu minimieren oder zu beseitigen (verändert nach Bähre 1996)». Strategien hierzu sind vielfältig und reichen z.B. von der Erhöhung des Angebots, der Erhöhung der Haltbarkeit bis hin zu Einschränkungen und Verboten.
Clivaz, C., Rupf, R., & Siegrist, D. (Eds.) (2013). Visiman: Beiträge zu Besuchermonitoring und Besuchermanagement in Pärken und naturnahen Erholungsgebieten: Vol. Schriftenreihe des Instituts für Landschaft und Freiraum. HSR Hochschule für Technik Rapperswil S.19. Online verfügbar unter: https://www.freizeitwald.ch/download/pictures/4f/0rofjzvhvrrgfvauipcbati55tdds7/visiman.pdf Zusammengefasster Überblick unter https://www.visiman.ch/index.php?id=6489. |
Desired lines | Desired lines entsprechen einer vom Nutzer bevorzugte Linienführung. Diese kann Beispielsweise eine offensichtliche Abkürzung, eine weniger steile Strecke oder ein Weg zu einem Point of Interest sein. Sie sollten bei der Planung sowie dem Weg Design beachtete werden, da sie sonst zusätzlich als Trampelpfade entstehen können. |
Drainagetechniken | Drainagetechniken beeinflussen, wie sich das Wasser entlang des Trails verhält. Das Ziel ist, dem Wasser einen einfachen Weg zu bieten, sodass es vom Weg fort- und den Hang hinunterzufliessen kann. Zu den wichtigsten Techniken zählen Neigungswechsel und das talseitige Quergefälle. |
Erosion | Erosion ist ein natürlicher Prozess, bei dem Gestein oder Boden durch Kräfte wie Wasser oder Wind abgetragen werden. Nutzererosion entsteht durch die verschiedenen Wegnutzungsformen. |
Falllinie | Wasser, das einen Berg hinunterfliesst, folgt dem Weg des geringsten Widerstands, der so genannten Falllinie. Diese sollte beim Wegbau vermieden werden, denn ein Weg in der Falllinie wird durch das Wasser zunehmend ausgeschwemmt. Es bilden sich Rillen, Wurzeln werden freigelegt und die Umwelt wird beschädigt.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 60 |
Full Bech Cut | Die Verwendung von «Full Bench Cuts» fördert die Langlebigkeit des Trails und führt zu weniger Unterhaltsarbeit.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 140ff. |
Geschwindigkeitsmanagement
| Gezieltes Design kann die auf dem Weg gefahrene Geschwindigkeit kontrollieren. Dazu können unter anderem Hindernisse am Wegrand, gezieltes Kurvendesign, das Lichtraumprofil oder die Wegneigung genutzt werden. Konstanter Flow (dieser kann auch technischer Natur sein) sollte dabei beibehalten werden. |
Halbkreis-Senke | Halbkreis-Senken auch «Knicks» genannt, ist ein Abschnitt von ca. 1,5 bis 3 Metern, der ein halbkreisförmiges Quergefälle von ca. 15% aufweist. Sie können auch mit Gegenanstieg umgesetzt werden.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 201
Bikeplan, RWO AG – Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis, ARVR – Region Valais romand, & VWP – Valais/Wallis Promotion. (2019). Arbeitshilfe zum Bau und Unterhalt von Mountainbike-Wegen und -Pisten: Bestandsaufnahme und Empfehlungen für das Wallis (Version 1.0). S. 11 Online verfügbar unter: https://www.rw-oberwallis.ch/projekte/bike-valais-wallis
|
Lichtraumprofil | Das Lichtraumprofil bezeichnet einen definierten Raum der senkrechten Querebene eines Weges. Dieser Raum ist von Gegenständen, Ästen und ähnlichem freizuhalten.
Adaptiert aus: Lichtraumprofil und Fahrzeugbegrenzung im europäischen Schienenverkehr. (2020, September 23). Forschungs-Informations-System. Online verfügbar unter: https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/325031/ |
Mountainbike Anlagen | «MTB-Anlagen sind ausschliesslich dem Mountainbiken gewidmet (kein Misch- oder Gegenverkehr)». Zu ihnen zählen laut dem BFU Pisten und Parks.
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Mountainbike Infrastruktur | Mountainbike Infrastruktur ist der Überbegriff von Weginfrastruktur, auf welcher das Mountainbiken gestattet ist. Sie wird weiter in Mountainbike Routen und Mountainbike Anlagen unterteilt.
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Mountainbike Pisten | «MTB-Pisten werden nur in einer Richtung befahren (in der Regel abwärts), enthalten gebaute Elemente und sind speziell signalisiert. Der Start ist üblicher-weise mit einer Aufstiegshilfe erschlossen (Bergbahn, öffentlicher Verkehr). Leichte MTB-Pisten (Schwierigkeitsgrad blau) können in MTB-Routen integriert werden».
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Mountainbike Routen | «MTB-Routen sind allgemein zugängliche Wege oder Pfade und werden meist mit anderen Nutzern geteilt«.
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Neigungswechsel | Ein Neigungswechsel ist eine Stelle, an der ein Weg abflacht und dann die Steigung ändert, indem er zuerst leicht abfällt, bevor er wieder ansteigt. Diese Änderung des Gefälles zwingt das Wasser dazu, den Weg am tiefsten Punkt der Gefälleumkehr zu verlassen.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 67 |
Rolling Contour Design | Siehe Wellen-Mulden Design |
Schützenswerte Bereiche | Schützenswerte Bereiche müssen differenziert werden in Naturschutzgebiete und andere Schutztypen sowie weiteren, ungeschützten Naturflächen. Naturschutzgebiete haben eine Rechtsgrundlage, sind amtlich bezeichnet und haben festgelegte Perimeter und Schutzbestimmungen. Auch ausserhalb der Naturschutzgebiete gibt es sensible Zonen oder ökologisch wertvolle Flächen, z.B. aufgrund des Vorkommens gefährdeter Arten. Die Mountainbike spezifische Planung / Wegnetzplanung richtet sich unter anderem nach ausgewiesenen Schutzgebieten (auch Gewässerschutz), Landschafts- und Naturdenkmälern (BLN) sowie Lebensräumen von Flora und Fauna und setzt sich darüber hinaus aktiv mit weiteren sensiblen Bereichen auseinander. |
SMP | Das «Swiss Mountainbiking Project» (SMP) ist ein Innotour gefördertes Projekt der IMBA Schweiz. Es verfolgt das Ziel, das Mountainbike-Segment, als wichtige Einnahmequelle des Schweizer Sommertourismus, zu stärken. Interessensgruppen werden vernetzt, Wissen wird zusammengetragen und ergänzt. Dadurch können die Gestaltung und der Unterhalt von Trails (das Trail Management) professionalisiert werden. Infrastrukturen und Services im Tourismus können qualitativ ausgebaut werden und somit die Wertschöpfung gesteigert und eine langfristige Attraktivität gesichert werden. |
Trassee | Als Trasse wird geplante oder bestehende Verlauf eines Weges bezeichnet. |
Wellen-Mulden-Design | Ein Weg mit «Wellen-Mulden Design» zeichnet sich durch eine sanfte Neigung, stetige Neigungswechsel und ein Aussengefälle der Lauffläche aus. Diese Merkmale minimieren die Erosion des Weges, da das Wasser auf eine sanfte, nicht erosive Art und Weise abfliessen kann.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 56 |
Zonierung | Entspricht der räumlichen Funktionstrennung von Nutz- und Umweltschutzzonen (siehe auch weiterführende Literatur zur Besucherlenkung bspw. das Projekt Visiman online verfügbar unter: https://www.visiman.ch/index.php?id=6489) |
«Das wichtigste Motiv zum Biken ist Landschaft und Natur» [1]
Die Natur ist nicht nur die wichtigste Ressource fürs Mountainbiken, sondern auch das wichtigste Motiv, um sich in den Sattel zu schwingen. Es ist grundlegend davon auszugehen, dass Biker der Natur keinen Schaden zufügen möchten. Besteht jedoch eine Wissenslücke über die Folge bestimmter Handlungen, kann die Umwelt Schaden nehmen. Mithilfe gezielter Kommunikation an die Nutzer können Naturschutzaspekte vermittelt werden. Dabei gilt es sowohl den Bildungsauftrag als auch die touristischen Anforderungen zu erfüllen. In einem Kommunikationskonzept werden die dafür nötigen Inhalte, die gewünschten Zielgruppen sowie Kommunikationskanäle und -weisen festgelegt [2].
Die Kommunikation und Ausschilderung attraktiver Routen und Mountainbike-Anlagen steigern das Nutzererlebnis und lenkt Biker aktiv auf offizieller Mountainbike-Infrastruktur. Im Allgemeinen können Sensibilisierungsmassnahmen ein umweltfreundliches Verhalten fördern und als Problemlösung dienen. Auch bei Restriktionen spielt die Kommunikation eine zentrale Rolle.
Die Besucherlenkung hat unter anderem das Ziel, Ressourcen zu schonen und Störungen von Wildtieren und Pflanzen zu minimieren. Dieses Ziel wird übergeordnet in der Raumplanung verfolgt. Bei Problemen auf einem Weg können Einzelmassnahmen der Besucherlenkung sanft (indirekt) oder hart (direkt) sein.
Besucherlenkung durch Einzelmassnahen (Scharpf 1998 zietiert von Hesse [3, S. 73])
Harte Massnahmen sind Bestimmungen, beispielsweise in Form von Verboten. Sie sollten, ausser in Risikosituationen, das letzte Mittel der Wahl sein. Damit sie akzeptiert werden, bedarf es einer soliden Grundlage an Beweggründen und im besten Fall wurden wichtige Parteien in die Lösungsfindung miteinbezogen. Auch die offene Kommunikation der Gründe ist von Bedeutung. Ein Merkblatt für Sperrungen und Umleitungen stellen Schweiz Mobil, Schweizer Wanderwege und das ASTRA bereit [4].
Sanfte Massnahmen, wie Anreize, Ablenkung und Information lassen dem Besucher ein hohes Mass an Eigenbestimmung und Freiheit, möchten jedoch sein Verhalten langfristig auf der psychologischen Ebene beeinflussen.
Visiman bietet auf der Projekthomepage einen Leitfaden zum Vorgehen bei der Planung einer Kommunikationsstrategie [2], während das Kapitel „Kommunikation als Element des Besuchermanagements“ einen ganzheitlichen Überblick über das Thema gewährt [5].
Schliessungen und Fahrverbote ohne ein alternatives Angebot können Probleme auf angrenzende Gebiete oder Wege verlagern. Gebote und zeitliche Regelungen können die Schliessung eines Weges vermeiden. Es ist wichtig diese wahrzunehmen und zu berücksichtigen.
Eine präzise Situationsanalyse ist notwendig, um bestmöglich auf Probleme zu reagieren. Zu Beginn soll versucht werden, durch das Verbreiten von Informationen die Einsicht der Nutzer zu erlangen (Appellstrategie). Eine allgemeine Aufklärung im Bereich «Umwelt und Mountainbike» kann eine umweltfreundliche Verhaltensweise fördern. Gegebenenfalls ist eine Prüfung von Massnahmen auf Raumplanungsebene angebracht. Weitere Informationen zur Besucherlenkung und den unterschiedlichen Strategien bietet u.a. das Projekt Visiman auf seiner Projekthomepage [6].
Eigenmächtig aufgestellte Verbotsschilder schaden der Glaubwürdigkeit von solchen mit einer amtlichen Verfügung und einem anerkannten Schutzziel. Zudem kann eine Überzahl an Schildern, das Naturerlebnis auch für andere Nutzergruppen negativ beeinflussen. Allerdings geben eigenmächtig installierte Verbotstafeln starke Hinweise auf vorhandene Probleme, für welche es nötig ist, aktiv Gespräche und Lösungen zu suchen und anzugehen.
Informationen zu Sperrungen sollten die Wegnutzer nicht erst dort erreichen, wo nur noch eine Umkehr als Alternative besteht. Bestenfalls werden Gebote und zeitliche Regelungen dem Biker bereits bei der Planung vor Tourenbeginn kommuniziert. Lokale Bike- und Tourismusorganisationen sowie Tourenbeschreibungen auf Plattformen, können dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Auch Hinweise an bedeutenden «Touchpoints» vor dem Wegeinstieg können den Informationsfluss und eine Umplanung der Tour erleichtern. Der Vorschlag einer alternativen Route ist hilfreich.
Damit es zu möglichst wenigen Problemen kommt braucht es eine aktive Kommunikation. Diese ist dann am glaubwürdigsten, wenn sie von der Bike-Community getragen wird. Kommt es lokal wiederholt zu Problemen, können Gespräche mit in der Szene vernetzten Organisationen und Unternehmen die Situation entschärfen. Auch hier gilt: Empfehlungen von Bikern selbst können zu mehr Beachtung führen und die Szene auf bestehende Probleme aufmerksam machen.
Dies ist besonders wichtig, bei einer nutzerspezifischen Besucherlenkung, damit das Gefühl der Gleichwertigkeit erhalten bleibt. Im Idealfall werden alternative Wege kommuniziert.
Schweiz Mobil bietet mit der Plattform «Mountainbikeland Schweiz» Informationen zu qualitätsgeprüften und gut ausgeschilderten Routen an. Eine Übersicht auf Destinationsebene kann auf diese verlinken sowie detaillierte Daten über weitere Routen und Anlagen, deren Schwierigkeit, Typ und GPS-Tracks einfach abrufbar machen. Hier können auch mögliche Touren mit unterschiedlichen Längen und Steigungen für die verschiedenen Zielgruppen vorgestellt werden. Wie es das schweizweite Portal «My Switzerland» vormacht, ist auch das Integrieren weiterer spezifischer Angebote wie beispielsweise auf Mountainbiker ausgerichtete Unterkünfte möglich. Mit der umfangreichen Plattform «Herbert Bike» bietet Graubünden ein Best Practice Beispiel auf Destinationsebene.Die Webseite sowie zugehörige Social-Media Plattformen sollten stets aktuell gehalten werden und können auch für wichtige Informationen über Bedingungen, Unterhaltstage oder Wegregeln genutzt werden. Auch Daten der offiziellen Routen und Anlagen auf Plattformen wie beispielsweise Strava tragen zu mehr Nutzung bei.
Offizielle Mountainbike-Routen «sind gemäss der Schweizer Norm SN 640 829, Strassensignale, Signalisation Langsamverkehr und gemäss dem Handbuch «Wegweisung für Velos, Mountainbikes und fahrzeugähnliche Geräte» signalisiert. Die Norm gilt als Weisung des UVEK und ist für alle Beteiligten verbindlich» [7].
Bei der Ausschilderung von Mountainbike-Anlagen, gilt es die Empfehlungen der BFU beachtet werden [8].
Im Zentrum der Kommunikation sollten Wissen und Information in Kombination mit einer gewünschten Verhaltensweise stehen. Eine sachliche Argumentation kann dafür sorgen, dass sich der Empfänger der Botschaft nicht angegriffen fühlt. Bei der Umsetzung kann auf Fachpersonen aus dem Bereich Naturschutz bzw. Umweltbildung zurückgegriffen werden.
Dazu können unterschiedliche Interessensgruppen gemeinsame Sensibilisierungsaktionen starten. Ein einheitliches Layout ist dabei entscheidend. Bestehende Vorlagen von Botschaften auf regionaler oder kantonaler Ebene unterstützen den Wiedererkennungseffekt. Ein Best Practice Beispiel ist die Fair Trail Kampagne im Kanton Graubünden.
Diese Massnahme vermeidet eine Möblierung der Landschaft.
Die abgebildeten Mountainbiker sollen sich nur auf offiziellen Routen oder Anlagen befinden und kein umweltschädigendes Verhalten, wie beispielsweise das Driften in einer Kurve oder das Fahren auf einem Weg mit viel Matsch, praktizieren. Zudem muss die Bildsprache zum Angebot passen.
Die Möglichkeiten hierzu sind vielfältig und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Bereits die Aufnahme von Umweltthemen in die eigene Kommunikation erhöht die Reichweite und den Wiedererkennungswert bei Bikern. Die Schulung des Personals im direkten Kundenkontakt (z.B. in Hotels, Bergbahnen etc.) in Umweltthemen ermöglicht eine direkte und aktuelle Sensibilisierung des Gastes. Weitere Möglichkeiten zur Vermittlung der Umweltthematik von Organisationen können sein:
– Vereine: Angebot von Lehrausfahrten oder Veranstaltungen. Kommunikation und Sensibilisierung zu umweltfreundlichem Verhalten
– Bike-Guiding: aktive Kommunikation von umweltfreundlichem Verhalten
– Bike Schulen: Umweltthemen explizit ansprechen und eine umweltschonende Fahrtechnik weitergeben.
– Hotels: Informationen über offizielle Routen und Anlagen auslegen, aber auch problematische Zonen kennen und darüber informieren.
– Shuttle Service: Betriebszeiten mit dem Wildhüter absprechen.
– Bergbahnen: Integration von Empfehlungen über gewünschtes Verhalten auf Wegkarten.
– Wegnetz-Apps und Magazine: Integration von Information über zeitliche Beschränkungen bei Routen
– Velo-Läden: Anhänger mit Umweltkodex an den Lenkern.
Umweltkodex im Velo-Laden [9, S. 143]
Da die An- und Abreise einen grossen Einfluss auf die Co2-Bilanz haben, kann dank solchen Konzepten ein positiver Effekt erzielt werden. Berücksichtigt werden können beispielsweise der Transport zu/ von Nahe gelegenen öffentlichen Verkehrsmitteln, Vergünstigung für umweltfreundliche Anreise sowie das Hervorheben der Thematik auf der eigenen Webseite.
[2] Visiman, «Besucherkommunikation», Visiman, Dez. 18, 2013.
[6] «Besucherlenkung», Visiman, Dez. 18, 2013.
[7] B. Hirschi und L. Stadtherr, «Mountainbikeland Schweiz: Manual Routen», Stiftung SchweizMobil, 2016.
[9] P. Webber, «Managing User Conflict», in Managing Mountain Biking: IMBA`s Guide to Providing Great Riding, International Mountain Bicycling Association (IMBA), Hrsg. 2007, S. 135–161.
Besucherlenkung | Clivaz et al. beschreiben Besucherlenkung im Projekt Visiman als «Massnahmen zur Beeinflussung von Besuchern hinsichtlich ihrer räumlichen, zeitlichen und quantitativen Verteilung sowie ihrer Verhaltensweisen mit dem Ziel, negative Auswirkungen auf die Schutzobjekte zu minimieren oder zu beseitigen (verändert nach Bähre 1996)». Strategien hierzu sind vielfältig und reichen z.B. von der Erhöhung des Angebots, der Erhöhung der Haltbarkeit bis hin zu Einschränkungen und Verboten. Clivaz, C., Rupf, R., & Siegrist, D. (Eds.) (2013). Visiman: Beiträge zu Besuchermonitoring und Besuchermanagement in Pärken und naturnahen Erholungsgebieten: Vol. Schriftenreihe des Instituts für Landschaft und Freiraum. HSR Hochschule für Technik Rapperswil S.19. Online verfügbar unter: https://www.freizeitwald.ch/download/pictures/4f/0rofjzvhvrrgfvauipcbati55tdds7/visiman.pdf Zusammengefasster Überblick unter https://www.visiman.ch/index.php?id=6489. |
Desire lines | Desired lines entsprechen einer vom Nutzer bevorzugte Linienführung. Diese kann Beispielsweise eine offensichtliche Abkürzung, eine weniger steile Strecke oder ein Weg zu einem Point of Interest sein. Sie sollten bei der Planung sowie dem Weg Design beachtete werden, da sie sonst zusätzlich als Trampelpfade entstehen können. |
Drainagetechniken | Drainagetechniken beeinflussen, wie sich das Wasser entlang des Trails verhält. Das Ziel ist, dem Wasser einen einfachen Weg zu bieten, sodass es vom Weg fort- und den Hang hinunterzufliessen kann. Zu den wichtigsten Techniken zählen Neigungswechsel und das talseitige Quergefälle. |
Erosion | Erosion ist ein natürlicher Prozess, bei dem Gestein oder Boden durch Kräfte wie Wasser oder Wind abgetragen werden. Nutzererosion entsteht durch die verschiedenen Wegnutzungsformen.. |
Falllinie | Wasser, das einen Berg hinunterfliesst, folgt dem Weg des geringsten Widerstands, der so genannten Falllinie. Diese sollte beim Wegbau vermieden werden, denn ein Weg in der Falllinie wird durch das Wasser zunehmend ausgeschwemmt. Es bilden sich Rillen, Wurzeln werden freigelegt und die Umwelt wird beschädigt. Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 60 |
Full Bench Cut | Die Verwendung von «Full Bench Cuts» fördert die Langlebigkeit des Trails und führt zu weniger Unterhaltsarbeit.
Eine «Bank» (bench) ist in diesem Sinne ein Abschnitt der Lauffläche, der in die Seite oder Kontur eines Hügels gegraben ist. Das abgetragene Material sollte entfernt/ weggeschafft werden und nicht mit im Trail aufgebaut werden. Mit genügend Zeit und Mühe kann mit dieser Bauweise eine gleichmässige und stabile Lauffläche erzeugt werden, die ausgesprochen langlebig ist und nur geringen Unterhalt benötigt.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 140ff. |
Geschwindigkeitsmanagement | Gezieltes Design kann die auf dem Weg gefahrene Geschwindigkeit kontrollieren. Dazu können unter anderem Hindernisse am Wegrand, gezieltes Kurvendesign, das Lichtraumprofil oder die Wegneigung genutzt werden. Konstanter Flow (dieser kann auch technischer Natur sein) sollte dabei beibehalten werden. |
Halbkreis-Senke | Halbkreis-Senken auch «Knicks» genannt, ist ein Abschnitt von ca. 1,5 bis 3 Metern, der ein halbkreisförmiges Quergefälle von ca. 15% aufweist. Sie können auch mit Gegenanstieg umgesetzt werden.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 201
Bikeplan, RWO AG – Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis, ARVR – Region Valais romand, & VWP – Valais/Wallis Promotion. (2019). Arbeitshilfe zum Bau und Unterhalt von Mountainbike-Wegen und -Pisten: Bestandsaufnahme und Empfehlungen für das Wallis (Version 1.0). S. 11 Online verfügbar unter: https: https://www.rw-oberwallis.ch/projekte/bike-valais-wallis |
Lichtraumprofil | Das Lichtraumprofil bezeichnet einen definierten Raum der senkrechten Querebene eines Weges. Dieser Raum ist von Gegenständen, Ästen und ähnlichem freizuhalten.
Adaptiert aus: Lichtraumprofil und Fahrzeugbegrenzung im europäischen Schienenverkehr. (2020, September 23). Forschungs-Informations-System. Online verfügbar unter: https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/325031/ |
Mountainbike Anlagen | «MTB-Anlagen sind ausschliesslich dem Mountainbiken gewidmet (kein Misch- oder Gegenverkehr)». Zu ihnen zählen laut dem BFU Pisten und Parks.
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Mountainbike Infrastruktur | Mountainbike Infrastruktur ist der Überbegriff von Weginfrastruktur, auf welcher das Mountainbiken gestattet ist. Sie wird weiter in Mountainbike Routen und Mountainbike Anlagen unterteilt.
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Mountainbike Pisten | «MTB-Pisten werden nur in einer Richtung befahren (in der Regel abwärts), enthalten gebaute Elemente und sind speziell signalisiert. Der Start ist üblicher-weise mit einer Aufstiegshilfe erschlossen (Bergbahn, öffentlicher Verkehr). Leichte MTB-Pisten (Schwierigkeitsgrad blau) können in MTB-Routen integriert werden».
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Mountainbike Routen | «MTB-Routen sind allgemein zugängliche Wege oder Pfade und werden meist mit anderen Nutzern geteilt«.
Müller, C. (2019). Mountainbike-Anlagen: Sicherheitsaspekte bei Planung, Bau und Betrieb (Version 2.040). SchweizMobil; bfu,bpa,upi S. 7 Online verfügbar unter: https://www.bfu.ch/media/rfna2wnt/mountainbike-anlagen.pdf |
Neigungswechsel | Ein Neigungswechsel ist eine Stelle, an der ein Weg abflacht und dann die Steigung ändert, indem er zuerst leicht abfällt, bevor er wieder ansteigt. Diese Änderung des Gefälles zwingt das Wasser dazu, den Weg am tiefsten Punkt der Gefälleumkehr zu verlassen. Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 67 |
Rolling Contour Design | Siehe Wellen-Mulden Design |
Schützenswerte Bereiche | Schützenswerte Bereiche müssen differenziert werden in Naturschutzgebiete und andere Schutztypen sowie weiteren, ungeschützten Naturflächen. Naturschutzgebiete haben eine Rechtsgrundlage, sind amtlich bezeichnet und haben festgelegte Perimeter und Schutzbestimmungen. Auch ausserhalb der Naturschutzgebiete gibt es sensible Zonen oder ökologisch wertvolle Flächen, z.B. aufgrund des Vorkommens gefährdeter Arten. Die Mountainbike spezifische Planung / Wegnetzplanung richtet sich unter anderem nach ausgewiesenen Schutzgebieten (auch Gewässerschutz), Landschafts- und Naturdenkmälern (BLN) sowie Lebensräumen von Flora und Fauna und setzt sich darüber hinaus aktiv mit weiteren sensiblen Bereichen auseinander. |
SMP | Das «Swiss Mountainbiking Project» (SMP) ist ein Innotour gefördertes Projekt der IMBA Schweiz. Es verfolgt das Ziel, das Mountainbike-Segment, als wichtige Einnahmequelle des Schweizer Sommertourismus, zu stärken. Interessensgruppen werden vernetzt, Wissen wird zusammengetragen und ergänzt. Dadurch können die Gestaltung und der Unterhalt von Trails (das Trail Management) professionalisiert werden. Infrastrukturen und Services im Tourismus können qualitativ ausgebaut werden und somit die Wertschöpfung gesteigert und eine langfristige Attraktivität gesichert werden. |
Trassee | Als Trasse wird geplante oder bestehende Verlauf eines Weges bezeichnet. |
Wellen-Mulden-Design | Ein Weg mit «Wellen-Mulden Design» zeichnet sich durch eine sanfte Neigung, stetige Neigungswechsel und ein Aussengefälle der Lauffläche aus. Diese Merkmale minimieren die Erosion des Weges, da das Wasser auf eine sanfte, nicht erosive Art und Weise abfliessen kann.
Felton, V. (2004). Trail Solutions: IMBA’s Guide to Building Sweet Singletrack (IMBA (International Mountain Bicycling Association) (ed.)). International Mountain Bicycling Association. S. 56 |
Zonierung | Entspricht der räumlichen Funktionstrennung von Nutz- und Umweltschutzzonen (siehe auch weiterführende Literatur zur Besucherlenkung bspw. das Projekt Visiman online verfügbar unter: https://www.visiman.ch/index.php?id=6489) |
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